editorial

Liebe Dortmunderinnen und Dortmunder,

das Jahr ist zwar noch nicht vorbei und die Weihnachtszeit, für viele die schönste Zeit des Jahres, kommt erst noch. Doch dies ist die letzte Ausgabe von „aufbruch city“ im Jahr 2023. Deshalb können wir durchaus mal darauf schauen, wie sich das Jahr für die City entwickelt hat und welche Aufgaben noch vor uns liegen.

Erfreulich ist, dass die Menschen nach der Corona-Phase wieder ihren Weg in unsere Stadtmitte gefunden haben – die Besucherzahlen sind ausgesprochen gut. Viele große und kleine Veranstaltungen sind 2023 wieder zur gewohnten Größe zurückgekehrt oder haben ihr Comeback gefeiert. Und was für eins! Ob E-Bike-Festival, Dortbunt, Gourmedo, Feierabendmarkt,  À la carte oder die Cityring-Konzerte – oft hat es richtig gebrummt in der City. Das ist wirklich schön zu sehen. Dortmunds City zieht an – und wir haben in diesem Jahr viel unternommen, damit das auch so bleibt.  Über viele Projekte haben wir hier in der „aufbruch city“ berichtet.

Wir werden auch nicht nachlassen, denn wir haben immer noch viele Aufgaben vor uns. Leider auch neue: Die enorme Ausbreitung der Droge Crack stellt viele, vor allem größere, Städte gerade sichtbar vor große Herausforderungen. Das gilt auch für Dortmund und insbesondere die Innenstadt. Crack ist in vielerlei Hinsicht nicht vergleichbar mit anderen Drogen. Das bisherige Versorgungs- und Hilfesystem für drogenabhängige Menschen, das in Dortmund vorbildlich war, werden wir deshalb anpassen müssen. Hierzu sind wir im engen und stetigen Austausch mit Expertinnen und Experten und auch mit anderen Städten. Ich habe dafür bei mir einen Sonderstab eingerichtet, der das Thema ganz konkret und von unterschiedlichen Seiten aus angeht. Auch die Polizei arbeitet hier mit. Wir müssen gemeinsam mit allen unseren Partnerinnen und Partnern und mit einem schlüssigen Konzept an vielen Stellen ansetzen, damit wir die Probleme nicht verlagern oder neue schaffen. Das verfolgen wir sehr intensiv.

Der Masterplan Plätze – ein Prozess, der schon eine Weile läuft – wird in diesem Jahr noch fertiggestellt. Dann werden wir klare und detaillierte Leitlinien haben für die künftige Ausgestaltung der Plätze in unserem Zentrum. Einen Vorgeschmack darauf geben wir schon in dieser Ausgabe von „aufbruch city“. Die neuen mobilen grünen Möbel, die Pflanzgefäße und Sitzgelegenheiten miteinander kombinieren, werden auch im kommenden Jahr weiter durch die City wandern. Wir werden also auch 2024 dafür sorgen, dass unsere Innenstadt mehr Oasen für eine Auszeit bekommt. Wir wissen, dass sich die Menschen genau das auch wünschen. Und mit mehr Grün wollen wir auch den Folgen des Klimawandels begegnen.

Unsere City lebt auch durch ihre starke Vergangenheit in den Zeiten der Hanse. Deshalb begeben wir uns in „aufbruch city“ anlässlich des mittelalterlichen Hansemarktes diesmal auch auf die Spuren, die das Mittelalter im Zentrum hinterlassen hat, und die es bis heute prägen.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre – mit „aufbruch city“ werden wir Sie auch im nächsten Jahr wieder auf dem Laufenden halten über die Themen und Projekte im Herzen unserer Stadt.

Ihr

Thomas Westphal

Oberbürgermeister der Stadt Dortmund

(Ende Oktober 2023)

Es war mutig, das Konzerthaus im Brückstraßenviertel zu erbauen. Inzwischen ist klar: Die Entscheidung war gut und richtungsweisend. Unser Haus gehört heute als eines von nur vier deutschen Häusern zur European Concert Hall Organisation (ECHO), der Champions League der Konzerthäuser. Die City mit ihrer Vielfalt ist dabei nicht einfach nur ein Standort, sondern selbst ein Teil unseres Schaffens. Als erste Institution in Deutschland haben wir eine Abteilung für Community Music etabliert und binden unter anderem unsere Nachbarschaft im Brückviertel aktiv in unsere Arbeit ein. Wir nutzen Musik als Tool der Verständigung und bringen damit Menschen aller Nationen, Hintergründe und sozialen Umstände zusammen.

Dr. Raphael von Hoensbroech

INTENDANT DES KONZERTHAUSES DORTMUND

ist Musikwissenschaftler sowie Kulturmanager und leitet seit 2018 das Konzerthaus Dortmund.

© Marcel Maffei

Ich bin vor 23 Jahren für ein Engagement am Kinder- und Jugendtheater nach Dortmund gekommen – und geblieben. Das sagt doch schon viel über meine Liebe zu dieser Stadt aus. Da ich für Menschen auf die Bühne gehe, stehen die Menschen für mich auch im Vordergrund, wenn ich eine Stadt, eine Region sehr mag. Dortmunder sind direkt, bodenständig und haben einen herrlich trockenen, hintergründigen Humor. Als Schauspielerin liebe ich den Gauklerbrunnen sehr. Aber insgesamt gibt es in Dortmund einige Plätze, in die ich mich verliebt habe. Ich gehe gern über den Ostfriedhof und in der Bolmke spazieren. Wenn dann noch in einem Heimspiel des BVB gerade ein Tor fällt, hört man den Jubel bis in den Wald. In der Innenstadt würde ich mir wünschen, dass der große Umbruch, mit dem die Stadt zu kämpfen hat, genutzt würde, um in der Stadt mehr Grün- und Verweilzonen zu schaffen. Glück auf!

Lioba Albus

SCHAUSPIELERIN UND KABARETTISTIN

stand seit 1991 mit insgesamt 13 Soloprogrammen auf diversen Bühnen und arbeitete darüber hinaus als Moderatorin, unter anderem für den WDR.

© Olli Haas

%_content%
%_content%
%title%
%content%