Zu einer attraktiven Stadt, in der man gerne unterwegs ist, gehören schön gestaltete Plätze und Straßenzüge. Doch wie steht es um die Plätze in der Dortmunder City? Mit dem Masterplan Plätze hat das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt diese Räume in enger Zusammenarbeit mit dem Büro farwickgrote partner unter die Lupe genommen – von markanten Stadträumen wie dem Alten Markt oder dem Hansaplatz bis zu kleineren wie etwa dem Platz von Hiroshima. Über das Ergebnis entscheidet der Rat im Dezember. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
„Masterplan Plätze“ – das klingt nach einem allumfassenden Plan für alle Plätze. Soll demnächst jeder Platz umgestaltet werden?
„Das ist gar nicht nötig, denn die intensive Analyse unseres Stadtraumes zeigt, dass wir eine gute Ausgangslage haben. Aber im Detail gibt es in der Zukunft viel zu beachten, und dafür brauchen wir Richtschnüre. Genau darum ging es uns, als wir 2019 mit dem Prozess begonnen haben“, sagt Stefan Thabe, Leiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes. Heiner Farwick vom Büro farwickgrote partner ergänzt: „Der Masterplan definiert architektonische und städtebauliche Grundsätze und Leitlinien. Wenn dann in Zukunft ein Platz komplett oder in Teilen neugestaltet werden soll, ist ein Handbuch die Grundlage für alle Gesamt und Detailplanungen. Konkrete Planungen für einzelne Plätze waren nicht das Ziel des Masterplans.“
Warum braucht Dortmund überhaupt einen Masterplan Plätze?
„Öffentliche Plätze und Räume tragen erheblich zur Identität einer Stadt bei“, betont Stefan Thabe. „Man denke etwa an beeindruckende Stadtplätze und lauschige Oasen in Barcelona, Amsterdam oder Wien. Gut gestaltet, schaffen sie vielseitige Aufenthaltsqualitäten. Es ist nicht egal, welches Muster die Pflastersteine ergeben, wo Leuchten, Bäume oder Bänke platziert sind und wie genau sie aussehen. Auch wenn es nicht alle auf Anhieb an Einzelheiten festmachen können: Wir spüren doch unterschwellig, ob ein Platz harmonisch wirkt, ob wir uns wohlfühlen oder nicht. Ziel ist es, auf lange Sicht eine Kontinuität in der Gestaltungssprache aller Plätze zu erreichen.“
Welche positiven Aspekte gibt es denn schon?
„Dortmund hat bei seiner Stadtmöblierung in den 1990er-Jahren schon einmal mit aufeinander abgestimmten Elementen gearbeitet – etwa mit der Dortmunder Leuchten-Familie“, erläutert Heiner Farwick. „Dazu gehört die Saturn-Leuchte, bei der eine Glasscheibe die Lichtkugel umgibt wie die Ringe den Saturn. Zuletzt wurde sie aber nicht mehr so konsequent eingesetzt. Es ist dabei gar nicht falsch, wenn einzelne Plätze ihr eigenes Gesicht haben – Friedensplatz und Hansaplatz sind zum Beispiel sehr unterschiedlich und trotzdem ganz klar Dortmund. Aber wenn wir mehr als 20 unterschiedliche Arten von Bänken in der City finden, passt das nicht gut zusammen. Die Gestaltungsleitlinien sollen künftig helfen, die Identität Dortmunds als Stadt zu schärfen.“