Nach rund 15-monatiger Sanierung hat die Petrikirche Ende August wieder ihre Pforten zum Westenhellweg geöffnet – und diese Geste ist Programm. Denn die drei Standorte innerhalb des Wallrings, St. Reinoldi, St. Marien und St. Petri, bezeichnet die Evangelische Kirche von Westfalen als sogenannte Stadtkirchen. Als solche sind die Häuser offen für die Stadtgesellschaft, laden alle Menschen ein, sind Veranstaltungsräume und Gottesdienstorte in einem. Im Gespräch mit „aufbruch city“ schildert Superintendentin Heike Proske (Bild oben) ihre Sicht auf die Rolle der Kirchen in der City.
Die grundlegende Frage, ob die Kirchen einen aktiven Part in der Cityentwicklung spielen sollten, stellt sich für die Leiterin des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund gar nicht erst. „Unsere alten, denkmalgeschützten Gebäude direkt am Hellweg sind unübersehbare Landmarken“, sagt sie. „Damit geht natürlich auch eine Verantwortung für die Stadt einher.“ Deshalb ist der Evangelische Kirchenkreis Dortmund auch regelmäßig in der City-Runde des Oberbürgermeisters vertreten, die zahlreiche Akteur*innen an einen Tisch bringt.
Als Heike Proske 2018 die Superintendentur übernahm, war sie 17 Jahre lang nicht in Dortmund tätig gewesen. Als sie 2001 die Stadt für berufliche Stationen von Bremen bis Togo verließ, lief auf dem heutigen Gelände des Phoenix-Sees noch ein Stahlwerk und auf der Kampstraße fuhren die Straßenbahnen. Das Dortmund, in das sie zurückkehrte, hatte sich verändert. Doch es liegt ihr unverändert am Herzen. „Dortmund, ich will nur dich!“, können Besucher*innen auf einem Schriftzug an der Wand ihres Büros an der Jägerstraße lesen. Gleich daneben hängt ein Bild der Stadtsilhouette, geprägt nicht zuletzt durch die Türme der Kirchen. Jede der drei evangelischen Stadtkirchen, so beschreibt es Proske, bilde gerade ein eigenes Profil. Die drei stehen in der Innenstadt allerdings nicht allein, wie die Superintendentin betont: „Es ist eher ein Viereck“, sagt sie, und verweist auf die katholische Propsteikirche als vierten Eckpfeiler. Mit Propst Andreas Coersmeier gebe es einen sehr guten Austausch zur Stadtkirchenarbeit.