Neues Leben im Gesundheitshaus

Kindertagesstätte und Hotel eröffnet
Die markante, geschwungene Treppe im Kern des alten Gesundheitshauses blieb – wie zahlreiche
andere Elemente des 1950er-Jahre-Baus – beim Umbau zum Hotel erhalten. © Benito Barajas
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Ein Design-Hotel mit 1950er-Jahre-Charme für Dortmunds Gäste und eine moderne, zweisprachige Tagesstätte für Dortmunds Kinder: Mit diesen beiden Eröffnungen ist das ehemalige Gesundheitshaus im Spätsommer nach dreijährigen Arbeiten aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Ein Kundencenter der AOK NordWest sowie einige Wohnungen folgen noch, bis der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes an der Hövelstraße komplett ist.

Spektakuläre Aussicht

Im Hauptteil des markanten Baus hat sich die Hotelkette „prizotel“ langfristig eingemietet und bietet auf rund 6.000 Quadratmetern Fläche 155 Zimmer zur Übernachtung an. Entstanden sind die im Design der 1950er-Jahre gestalteten Räume in den ehemaligen Büros der Behörde. Um den Grundriss zu erhalten, wurden in den Zimmern die Toiletten und Duschen getrennt. Daher sind sie jeweils rechts und links der Eingangstüren – die im Übrigen originalgetreu sind – zu finden. Die Türen wurden dafür aufwendig restauriert und wieder eingesetzt. Von 1958 stammen zudem rund 350 Stahlfenster, die ebenfalls aufgearbeitet wurden.

Ein echtes „Highlight“ hoch über den Dächern der City ist die ehemalige Kantine des Gesundheitsamtes. Sie dient nun als Frühstücksraum für die Hotelgäste und soll nach dem Willen der Betreiber abends bald allen Dortmunder*innen als Rooftop-Bar zur Verfügung stehen. Von dort aus haben Besucher*innen einen spektakulären Rundum-Blick über die gesamte Innenstadt.

Wo sich einst die Mütterberatungsstelle mit eigenem Kinderwagen-Abstellraum befand, spielen passenderweise heute Kinder. Im Südteil des ehemaligen Gesundheitsamtes, der sich zwischen der Kuhstraße und dem Eisenmarkt befindet, hat die privat betriebene Kita „Villa Luna“ ihr neues Zuhause. Sie betreut rund 85 Jungen und Mädchen ab vier Monaten in fünf Gruppen bis zur Einschulung. Das vielfältige Bildungs- und Bewegungskonzept umfasst auch die Zweisprachigkeit.

Ikone der modernen Architektur

Der Architekt Will Schwarz hatte das Gebäude zwischen 1956 und 1961 gebaut. Es gilt als Ikone der modernen Architektur und die farbenfrohe Gestaltung bis ins letzte Detail ist bis heute beispiellos. Will Schwarz wollte, dass sich die Menschen im Inneren dieses einst vielleicht farbenfrohsten Dortmunder Behördenhauses wohlfühlen. Das Gebäude sollte die Besucher*innen schon mit dem Eintritt in das Foyer beim Gesundwerden unterstützen und die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes heiter stimmen. Neben dem wertvollen Terrazzoboden prägt eine sich spindelförmig nach oben windende Stufenkonstruktion das Haupttreppenhaus. Diese und weitere architektonischen Besonderheiten sind erhalten geblieben. Denn die Investorin Landmarken AG hat die Umwandlung des 70 Jahre lang behördlich genutzten Gebäudeensembles in eine lebendige „Mixed-Use-Immobilie“ in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Dortmund realisiert.

© Benito Barajas
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