Tiefgaragen: Sichere Parkplätze und spannende Kulturorte

DOPARK investiert in moderne Technik
© Stephan Schütze
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Die Bässe hämmern, bunte Lichter zucken. Lachende Menschen kurven auf acht Rädern über leere Parkflächen – so sieht die Skate-Jam-Rollerdisco aus, die beim Dortbunt-Festival wieder hunderte Menschen in die Tiefgarage Westentor gelockt hat. Nur wenige Wochen später hieß es am gleichen Ort: „(sushi) all you can eat! only 9,50 €“. Studierende der Fachhochschule Dortmund funktionierten den Ort zur Bühne für ein Multimediales Theaterstück um (Impressionen zu Rollerdisco und Theaterstück unten in der Bildergalerie). Eine Tiefgarage als Raum für Unterhaltung und Kultur? „Warum nicht?“, fragt Simon Kinz, Geschäftsführer der DOPARK GmbH zurück. „Wenn jemand mit einer guten Idee an uns herantritt, sind wir jederzeit offen, sie gemeinsam umzusetzen.“

Die im Jahr 2020 sanierte Tiefgarage in der Schmiedingstraße bietet sich für solche Events bestens an. Insgesamt bewirtschaftet das kommunale Unternehmen DOPARK sechs Tiefgaragen in der Innenstadt mit etwa 2.200 Stellplätzen. Das macht rund 30 Prozent der öffentlich nutzbaren Parkplätze in Tiefgaragen und Parkhäusern aus. Zu den modernsten Einrichtungen zählen die Tiefgarage Westentor, erbaut in den 1980er Jahren, und die kürzlich sanierte Tiefgarage am Konzerthaus.

„Wir haben fast immer genügend freie Stellplätze“

Der Hauptjob dieser Parkhäuser ist es, Straßen und Straßenränder zu entlasten. Und dafür gibt es nach Einschätzung von Simon Kinz ausreichend Garagen in der Dortmunder City. „Wir haben fast immer genügend freie Stellplätze“, berichtet er. „Engpässe treten lediglich in der Weihnachtszeit auf.“ Das Parkleitsystem trage dazu bei, dass sich die Belastung besser verteile. Allerdings wünscht sich Kinz, dass mehr Besucher*innen das System tatsächlich nutzen: „Viele steuern immer dasselbe Parkhaus an und stellen sich dort in die Pkw-Schlange, anstatt nur wenige Hundert Meter weiter schnell einen freien Platz zu finden. Bis sich solche Gewohnheiten ändern, braucht es Zeit.“

Damit die Menschen die Garagen gern und mit einem guten Gefühl nutzen, investiert DOPARK viel in Sicherheit und Komfort der Parkhäuser – so auch bei den jüngsten und demnächst anstehenden Sanierungen.

Kürzlich abgeschlossen hat DOPARK die Sanierung der Tiefgarage am Konzerthaus. Kinz berichtet von den Herausforderungen: „Die Garage sollte bereits zur Weihnachtszeit 2023 fertiggestellt werden. Aber alte, asbesthaltige Bauteile und mangelhafte Estrich-Lieferungen haben die Fertigstellung verzögert.“ Dennoch lohnte sich die Wartezeit und die Investition von rund 15.000 Euro pro Stellplatz. Denn neben der Betonkonstruktion wurde auch die Gebäudetechnik komplett modernisiert. Elektrische Anlagen, Videoüberwachung, Schranken und Kassenautomaten sind nun auf dem neuesten Stand, mehrere E-Ladestationen verfügbar. Der frische Anstrich lässt zudem alles heller, freundlicher und damit zugleich sicherer erscheinen. Der Zugang zu den Treppenhäusern von außen ist nun zu den meisten Zeiten nur noch mit Parkschein möglich, um die tatsächliche Sicherheit zu erhöhen. Auch die Tiefgarage Westentor bietet ähnliche Funktionen.

 

Sicherheit hat bei DOPARK höchste Priorität. Regelmäßig prüfen Fachingenieur*innen, welche Instandsetzungsmaßnahmen notwendig sind. Diese führt das Unternehmen dann in Abstimmung mit der Stadt Dortmund durch. „Ein Brand ist immer die größte Gefahr in einer Tiefgarage“, sagt Geschäftsführer Simon Kinz. „Wir haben überall optische oder thermosensible Detektoren, Sprinkleranlagen und die Videoüberwachung ist durchgängig.“ Alarmtaster und Kameras schrecken potenzielle Täter*innen ab, und das Personal ist geschult in Sachen Brandschutz und Evakuierungsverfahren. Bei Garagen ohne Personal überwacht eine zentrale Leitstelle die Situation und kann reagieren.

Sicherheitsempfinden hat oberste Priorität

Für das Unternehmen ist das persönliche Sicherheitsempfinden der Kund*innen von großer Bedeutung. Es setzt daher auf Zugangsbeschränkungen und schließt abgelegene Eingänge, um den Zutritt unerwünschter Personen zu verhindern. Das Personal greift bei Bedrohungen situationsabhängig ein und informiert die Polizei. In enger Zusammenarbeit mit der Citywache kann bei einem Notfall schnell gehandelt werden – das Risiko, gefasst zu werden, sei für Täter*innen hoch, so Kinz.

Auch bei Fahrradparkplätzen in Tiefgaragen ist Sicherheit ein zentraler Aspekt. Spezielle Zufahrtsmöglichkeiten oder Lastenaufzüge wären erforderlich, um Unfälle an den Rampen zu vermeiden. „Wir als Dienstleister könnten das umsetzen, aber bei diesen generellen Punkten müssten Politik und Verwaltung die Richtung vorgeben. Zudem sind solche Umbauten genehmigungspflichtig und sehr kostenintensiv“, sagt Kinz. Mit Sanierungen hingegen geht es bald schon weiter, als Nächstes in der Tiefgarage Hansaplatz. Ob es sich um eine Komplettsanierung handelt, ist noch unklar. Mit wandernden Schließungen einzelner Ebenen aber ist in jedem Fall zu rechnen.

Mit der Instandhaltung der Garagen verfolgen DOPARK und die Stadt nicht zuletzt ein nachhaltiges Ziel, wie Kinz erläutert: „Unsere Innenstädte werden sich weiter zu multifunktionalen, attraktiven und lebenswerten Orten für Handel und Verkehr, Wohnen, Kultur und Kommunikation entwickeln. Es werden Orte der Begegnung, des Genusses und einer hohen Aufenthaltsqualität sein. Dafür werden unter Umständen oberirdische Parkplätze zurückgebaut. Die Autos aufzunehmen, ist dann eine wichtige Aufgabe für uns.“

Kinz hat zudem Ideen für eine teilweise Nutzung der Parkhäuser als sogenannte Mobility Hubs, etwa für die Umlagerung von Paketen auf Lastenräder. Er sieht auch weiteres Potenzial in der kulturellen Nutzung von Garagen als Erlebnisorte. Auch für Carsharing-Modelle könnten Stellplätze ausgewiesen werden, wenn es Firmen gibt, die sich dafür interessieren und die Finanzierung klar ist. Die nächste große Revolution indes erwartet Simon Kinz durch das autonome Fahren. „Es wird noch dauern“, sagt er. „Aber irgendwann könnte es möglich sein, dass ich mein Fahrzeug in der Nähe einer Garage verlasse und ihm sage: ‚So jetzt park dort – und tschüss!‘“

Einen Überblick über die aktuelle Auslastung der DOPARK-Garagen gibt es unter dopark.de.

Die Tiefgarage Westentor in der Schmiedingstraße wurde 2020 saniert und gehört damit zu den modernsten Einrichtungen in Dortmund. © Stephan Schütze
Die Parkscheinautomaten sind auf dem neusten Stand. Der Zugang zu den Treppenhäusern von außen ist nun zu den meisten Zeiten nur noch mit Parkschein möglich. © Stephan Schütze
eine umfassende und durchgängige Videoüberwachung sorgt für hohe Sicherheit. © Stephan Schütze
© Stephan Schütze
„Your disco needs you" – auch in der Tiefgarage auf vier Rädern bei DORTBUNT. © Stephan Schütze
© Stephan Schütze
© Stephan Schütze
© Stephan Schütze
© Stephan Schütze
Ende Mai 2024 wurde die Tiefgarage Westentor zur Theaterbühne umfunktioniert. Auf dem Spielplan: „(sushi) all you can eat! only 9,50 €“. © Tobias Sitko
Ende Mai 2024 wurde die Tiefgarage Westentor zur Theaterbühne umfunktioniert. Auf dem Spielplan: „(sushi) all you can eat! only 9,50 €“. © Tobias Sitko
Ende Mai 2024 wurde die Tiefgarage Westentor zur Theaterbühne umfunktioniert. Auf dem Spielplan: „(sushi) all you can eat! only 9,50 €“. © Tobias Sitko
Ende Mai 2024 wurde die Tiefgarage Westentor zur Theaterbühne umfunktioniert. Auf dem Spielplan: „(sushi) all you can eat! only 9,50 €“. © Tobias Sitko
Ende Mai 2024 wurde die Tiefgarage Westentor zur Theaterbühne umfunktioniert. Auf dem Spielplan: „(sushi) all you can eat! only 9,50 €“. © Tobias Sitko
Die frisch sanierte Tiefgarage am Konzerthaus wurde erst vor kurzem wiedereröffnet. © Stephan Schütze
© Stephan Schütze
@ Stephan Schütze
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