Zusammenspiel für klimafreundliche Mobilität

Projekt „Emissionsfreie Innenstadt“ setzt seit drei Jahren vielfältige Maßnahmen um
© Roland Gorecki
Teilen Sie diesen Beitrag

Seit drei Jahren läuft in Dortmund ein großes EU-Förderprojekt, um die klimafreundliche Mobilität der Zukunft in die City zu bringen: Die „Emissionsfreie Innenstadt“ ist mit Maßnahmen wie dem Radwall, dem Mikrodepot für Pakete am Ostwall, UmsteiGERN-Botschafter*innen und Walking-Bus-Schildern für sichere Schulwege präsent. Zum Jahresende ist die Umsetzungsstrategie zur Minderung von Treibhausgas-Emissionen im Straßenverkehr abgeschlossen. Doch auch über den Förderzeitraum hinaus werden Maßnahmen fortgesetzt:

Radwall: Komfortabel radeln auf dem Wallring

Größte bauliche Maßnahme ist der Radwall – der fahrradfreundliche Umbau des Schwanen- und Ostwalls. Als bis zu vier Meter breiter Zweirichtungsradweg, teilweise in rotem Asphalt setzt der Radwall neue Maßstäbe für Radverkehrsinfrastruktur in Dortmund. Nach 3,5 Jahren von der Planung bis zur Fertigstellung, hat Oberbürgermeister Thomas Westphal den rund 1,5 Kilometer langen Zweirichtungsradweg am Innen- und Außenwall am 31. August offiziell eingeweiht.

Fortgeführt wird der Radwall voraussichtlich im kommenden Jahr. „Der positive Förderbescheid liegt bereits vor“, sagt Tiefbauamtsleiterin Sylvia Uehlendahl. Zwischen Brüderweg und Geschwister-Scholl-Straße erfolgt der Umbau der Nebenfahrbahn im neuen Standard als Fahrradstraße. Der circa 100 Meter lange Zweirichtungsradweg zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Bornstraße wird im Bestand saniert. So können alle Bäume entlang des Weges erhalten bleiben.

 

Mikrodepot: Anstoß für emissionsfreien Lieferverkehr

Mit dem Mikrodepot am Ostwall, das die Paketdienstleister Amazon Logistics, DPD, GLS und UPS über ein Jahr gemeinsam zur Paketzustellung per Lastenrad genutzt haben, hat die Stadt Dortmund praktischen Anstoß gegeben für emissionsfreien Lieferverkehr. Aus Sicht der Paketdienste ist das Mikrodepot ein sinnvoller und zukunftsfähiger Bestandteil der Logistikkette. Lastenräder werden als effiziente Lösung zur Abwicklung der „Letzten Meile“ speziell in hochverdichteten innerstädtischen Wohnquartieren mit entsprechendem Platzmangel bewertet. Auch zukünftig setzen die vier Paketdienstleister in Dortmund auf der Letzten Meile auf eine Zustellung per emissionsfreiem Lastenrad und bauen diesen Ansatz sogar noch weiter aus – aufgrund verschiedener Standortanforderungen allerdings nicht an einem gemeinsamen Standort.

 

UmsteiGERN: Authentische Botschafter*innen

Unter dem Motto „UmsteiGERN. Du steigst um. Dortmund kommt weiter.“ kommuniziert und realisiert die Stadt Dortmund seit dem 1. Mai 2019 mit authentischen Dortmunder Botschafter*innen die Maßnahmen zur Treibhausgasreduzierung im Straßenverkehr. Es ist angedacht, die Marke für klimafreundliche Mobilität fortzuführen.

 

Mobilitätsmanagement: Elterntaxis vermeiden

Über Mobilitätsmanagement in Unternehmen, Schulen und Kitas werden die Dortmunder Beschäftigten sowie Kinder und Jugendliche zu klimafreundlicher Mobilität motiviert. Stadtweit sichtbar gemacht wird das Engagement mit 250 Walking-Bus-Schildern, die Schritt für Schritt an Straßenlaternen auf Schulwegen angebracht werden, um Elterntaxis zu reduzieren.

Der Walking Bus ist eine Gehgemeinschaft von Grundschüler*innen, die – begleitet von einem oder mehreren Erwachsenen – auf dem Weg zur Schule wie ein Linienbus feste „Haltestellen“ abläuft. Das Konzept soll dazu beitragen, dass Kinder ihren Schulweg selbstständig und sicher bewältigen und der Hol- und Bringverkehr vor den Grundschulen reduziert wird.

 

Nahmobilitätskonzepte: Bewohnerparken und temporäre Stadt-Terrassen

Um die Lebensqualität im Klinik- und Brügmannviertel im Umfeld der Dortmunder City zu verbessern, hat die Stadt Dortmund Konzepte zu Bewohnerparken und Nahmobilität in den innerstädtischen Quartieren erarbeitet. 

Unter dem Titel „ParkRaum – MeinRaum“ haben fünf Wochen lang sogenannte Stadt-Terrassen entlang der Humboldtstraße im Klinikviertel zum Austausch und Verweilen eingeladen. Während des Aktionszeitraums haben die Stadtmöbel sechs Stellplätze ersetzt, so dass die Straße als veränderter Lebensraum bespielt wurde. Dafür hat das Zukunftsnetz Mobilität NRW Sitzbänke und Picknick-Garnituren, Fahrradständer, eine Abstellmöglichkeit mit Luftpumpe und Werkzeug sowie ein Pflanzbeet bereitgestellt, das Kinder der FABIDO-Kita Humboldtstraße bepflanzt, gehegt und gepflegt haben. Auf den temporären Stadt-Terrassen haben zahlreiche Anwohner*innen die Einladung angenommen, sich zu treffen, miteinander zu reden und zu spielen. Für die Aktionstage Nahmobilität im Klinikviertel während der Europäischen Mobilitätswoche hat das Umweltbundesamt die Stadt Dortmund im bundesweiten Wettbewerb mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Innovativste Aktion“ ausgezeichnet.

Gemäß dem Motto „Bewohnerparken statt Dauerparken“ sind im Brügmannviertel jüngst zwei neue Bewohnerparkzonen auf den Weg gebracht worden: Mühlenstraße und Geschwister-Scholl-Straße. Durch die neuen Parkregelungen sollen Pendler*innen motiviert werden, auf den ÖPNV und das Fahrrad umzusteigen, um so Lärm- und Schadstoffemissionen im Brügmannviertel zu reduzieren.

 

Weitere Informationen zur Emissionsfreien Innenstadt

 

%_content%
%_content%
%title%
%content%