Unzählige kleine Kinderfüße sind in den vergangenen sieben Jahrzehnten über den bunten Terrazzoboden mit seinen geometrischen Formen getrippelt, sind die sich schneckenförmig nach oben windende Treppe hinaufgestiegen und haben dabei durch die mit bunten Glasbausteinen durchsetzten Fenster nach draußen geblickt. Doch das alte Gesundheitsamt an der Hövelstraße kennen Generationen von Dortmunder*innen nicht nur aus Kindheitstagen. Die besondere Architektur und das einmalige Farbkonzept des zwischen 1956 und 1961 errichteten Gebäudes haben Dortmunds wohl farbenfrohste Behörde unverwechselbar gemacht.
Zu finden waren hier ursprünglich Einrichtungen von der Mütterberatung über eine Schulzahnklinik und einen Bereich für Tuberkuloseuntersuchungen bis hin zur chemischen Untersuchungsanstalt und zum Hygieneinstitut. Dazu kamen unzählige Untersuchungs- und Laborräume, Wartebereiche, Büros und Hörsäle. Seit 2020 wird das markante, seit 1993 unter Denkmalschutz stehende Gebäude unter den wachsamen Augen von Denkmalpfleger Michael Holtkötter saniert. „Obwohl ich weder Besitzer noch Eigentümer bin, habe ich immer gesagt: Das ist mein Denkmal!“, sagt Holtkötter. „Denkmalpfleger sind in erster Linie Menschen, die mit Herzblut ihrer Arbeit nachgehen. Ich kenne hier jede Ecke und passe bei der Sanierung auf, dass alles so läuft, wie ich mir das vorstelle. Mit diesem Objekt betraut zu sein, empfinde ich als Geschenk.“