Es ist Donnerstagnachmittag, die Sonne steht schon etwas tiefer und die Lust aufs Wochenende klopft bereits an. Vom Opernhaus her weht ein Hauch Musik herüber in den Stadtgarten. Bereits von Weitem sieht man, dass der Platz der Alten Synagoge vor Menschen nur so wimmelt – es ist Feierabendmarkt.
Auf Bierbänken sitzen Junge wie Alte gemeinsam an Tischen, kaum ein Platz ist noch frei. Die meisten haben ein Gläschen Wein oder ein anderes Kaltgetränk vor sich. Viele haben sich an den umliegenden Ständen eine kleine Käseauswahl oder andere Leckereien geholt und sitzen gesellig zusammen.
Zwischen dem lauten Lachen am Nachbartisch und dem allgemeinen Stimmengewirr ertönt aus dem Hintergrund Livemusik: Auf einer kleinen Podest-Bühne am Opernhaus steht ein Bläser*innen-Ensemble in Trachten. Es sind Trompeter Daniel Hufnagl, Tubist Thomas Kerstner, Schlagzeuger Lorris Dath und Klarinettistin Alina Heinl von den Dortmunder Philharmonikern. An diesem Abend ist auch Posaunist Harald Hörtlackner als Gastmusiker mit dabei.
Auf dem Feierabendmarkt, der mit wechselndem Musikprogramm überraschen will, servieren die aus Süddeutschland und Österreich stammenden Musiker*innen einen Mix aus traditioneller Blasmusik wie beispielsweise dem „Essl-Marsch” oder verschiedenen Polkas und bekannten, jüngeren Arrangements wie „Bella Ciao“ oder „Vielen Dank für die Blumen“. Ein Programm-Mix, den sie auf der Bühne des Opernhauses sonst nicht zu Gehör bringen. Gleichzeitig ein Umfeld, das von Ablenkungen nur so wimmelt. Konzentrieren ist angesagt und Luftholen fürs Spielen bei all den unterschiedlichen Gerüchen. Soeben fällt Besteck vom Tisch nebenan, auf der anderen Seite der kleinen Bühne wird gerade mit den Gläsern angestoßen.