Mehr Theater: Bau-Pläne für junge Bühne und Schauspielhaus

Weichenstellung für das Quartier „Grüne Stadtbühne“
So könnte eine Kombination aus Neubauten für Junge Bühne und Schauspielhaus aussehen. © JSWD/Playtime Barcelona
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Dass das Schauspielhaus einen neuen Nachbarn bekommen soll, steht schon länger fest. Ein Neubau am Hiltropwall soll das Kinder- und Jugendtheater sowie die junge Oper als integrierte Junge Bühne vereinen. Der siegreiche Entwurf für dieses Projekt war auch schon zu sehen. Nun tut sich noch mehr am Hiltropwall: Auch das Schauspielhaus soll an gleicher Stelle neu gebaut oder grundlegend saniert werden. Der Rat hat im Juni grünes Licht für die nächsten Schritte gegeben. „Eine sehr weitsichtige Entscheidung, ein richtungsweisendes Signal, das die City wieder attraktiver werden lässt. Gleichzeitig ist es eine gute Weichenstellung für das Quartier ‚Grüne Stadtbühne‘, die auch den Kulturstandort Dortmund insgesamt noch unverwechselbarer werden lässt“, sagt Tobias Ehinger, geschäftsführender Direktor des gesamten Theaters.

Der Sanierungsbedarf am Schauspiel ist schon länger bekannt, doch zuletzt wurde klarer, dass dieser deutlich höher ist als angenommen. Eine derart umfassende Sanierung in vielen Schritten erschien nicht mehr unbedingt nachhaltig und zielführend. Deshalb sollte nun noch vor dem Start des Neubaus der Jungen Bühne Klarheit geschaffen werden durch eine genauere Analyse zum baulichen Zustand des Schauspielhauses. Das bereits für die Junge Bühne ausgewählte Büro JSWD Architekten wurde beauftragt, in einer Machbarkeitsstudie beide Varianten zu prüfen: sowohl eine umfangreiche Sanierung des Schauspielhauses als auch dessen Neubau.

Ergebnis: Eine Sanierung käme zwar günstiger, eine Lösung für grundlegende Probleme wäre sie aber nicht. Höhenunterschiede durch die Anbauten der letzten Jahrzehnte, die die Barrierefreiheit erschweren, bleiben weiter bestehen – nur ein Beispiel von vielen. Ein Neubau bietet die Chance, den Gebäudekomplex zusammen mit der Jungen Bühne zu denken und insgesamt neu zu konzipieren. Synergieeffekte wie ein gemeinsames Foyer wären möglich. Mit einem Neubau lassen sich zudem flexiblere und zeitgemäße Nutzungsmöglichkeiten schaffen. Nicht zuletzt kann ein neues Gebäude ein architektonisches Ausrufezeichen am Wallring setzen.

 
Junge Bühne kommt zuerst

Mit seinem Beschluss hat der Rat die Sanierung noch nicht verworfen. Sie wird als Option zusammen mit der Neubau-Idee tiefer geprüft. Fest steht aber, dass in den kommenden zehn Jahren ein erheblicher Betrag in die Theaterkultur am Wallring investiert werden wird. Wenn beide Gebäude als Neubauten gemeinsam gedacht werden, würden sie dennoch unabhängig voneinander realisiert. Die Junge Bühne ist als Erste dran.

Die Junge Bühne wird eine einzigartige Kulturkombination. Die junge Oper, die derzeit an gleicher Stelle in einem Provisorium residiert, und das Kinder- und Jugendtheater (KJT) werden darin vereint. Das KJT soll zurück in die City geholt werden, nachdem es für Jahrzehnte in einem Domizil nahe der Stadtbezirksgrenze zu Hörde untergebracht war.

Eine Jury hatte sich im Juli 2020 bei einem Wettbewerb mit mehreren namhaften Architekt*innen für den Entwurf des Kölner Büros JSWD Architekten entschieden. Nach dem sich anschließenden üblichen Verhandlungsverfahren wurde im April 2022 schließlich der Zuschlag für den Neubau erteilt. Ein kompakter sechsgeschossiger Bau mit einem gläsernen, mehrgeschossigen Foyer soll es werden, mit Studiobühne für 150 Zuschauende, einer Hauptbühne mit 300 Plätzen und – ganz oben im Gebäude – einer Probebühne. Hier bieten sich ganz neue Aussichten und Möglichkeiten, die der Jugendkultur in Dortmund und der City gleichermaßen einen kräftigen Schub verleihen werden.

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