Lernen, tagen, wohnen und gestalten
Dass die Hochschulen im Zentrum der Stadt künftig eine wichtigere Rolle spielen sollen, diesen Wunsch haben schon viele geäußert – Cityring bis hin zur Industrie- und Handelskammer zu Dortmund (IHK). Obwohl viele Studierende zu ihrer Hochschule pendeln, wünschen sie sich die Anbindung an das Herz der Stadt. Die Tendenz zeigt, dass immer mehr Studierende Dortmund als ihren Lebensmittelpunkt wählen. Zuletzt entstanden in der City Apartments für speziell diese Zielgruppe. Trotz steigender Mieten ist Wohnraum in Dortmund im Landes- und Bundesvergleich noch günstig.
Mehr Sichtbarkeit ist ein wichtiges Ziel der Technischen Universität: „Wir wollen beständig die TU Dortmund als attraktiven Studienstandort und Arbeitgeber positionieren“, sagt Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU. „Nach wie vor besteht großes Potenzial, die Sichtbarkeit der TU Dortmund in der Stadt zu steigern und stärker im Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu verankern.“ Gerade für Studierende habe eine Dependance in der Innenstadt zahlreiche Vorteile: „Auf dem Campus besteht außerhalb der üblichen Lehrveranstaltungszeiten nur eine eingeschränkte Versorgungsinfrastruktur, die verkehrstechnische Anbindung über die S1 ist ebenfalls limitiert. Auf dem Campus gibt es außerdem nur wenig geeignete Flächen, um wissenschaftliche Tagungen und Kongresse durchzuführen“, erklärt Bayer. Deshalb führe die TU aktuell Gespräche über geeignete Immobilien in der Innenstadt – für Lehrräume, aber auch für öffentliche Vorträge, Bürgerlabore und Tagungen.
Orchesterzentrum mittendrin
Jetzt schon mitten in der City, zwischen Hauptbahnhof und Konzerthaus in der Brückstraße, hat das Orchesterzentrum NRW seinen Sitz. Es ist die erste hochschulübergreifende Ausbildungsstätte für professionelle Orchestermusiker*innen in Europa – eine gemeinsame Einrichtung der vier Musikhochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen in Detmold, Düsseldorf, Essen und Köln. Bietet das Zentrum den Musiker*innen einerseits optimale Bedingungen für ihr Studium, so bereichert es außerdem das kulturelle Angebot der Innenstadt: In zahlreichen öffentlichen Konzerten zeigen die künftigen Orchestermusiker*innen ihr Können. Die Konzerte sind fast immer kostenlos.
Zudem beteiligen sich die Hochschulen an Veranstaltungen wie der Museumsnacht im September oder DORTBUNT Anfang Mai. Die Fachhochschule wird hier zum Beispiel beim Nachhaltigkeitsdorf mitwirken.
Die City als Thema in Seminaren und Projekten
Auch mit der City selbst setzen sich die Studierenden immer wieder auseinander, etwa mit der Projektarbeit „All Eyes on the City: Neue Ansätze für Dortmunds Innenstadt“. Im Sommersemester 2022 untersuchten Student*innen der TU die Attraktivität öffentlicher Räume in der Dortmunder City für Jugendliche und junge Erwachsene. Ihr abschließender Projektbericht enthielt viele ganz konkrete Handlungsvorschläge für die Stadt Dortmund, die auch den Rat der Stadt bereits beschäftigt haben.
Hochschul- und Wissenschaftsreferentin Angela Märtin betont, wie wertvoll es ist, dass die Studierenden sich einbringen: „Die Stadt durch die Brille dieser wichtigen Zielgruppe zu betrachten und sie in Planungsprozesse einzubeziehen, halte ich für überaus wichtig. Geschäfte, Gastronomie, Freizeit, Kultur – es gibt kaum einen Bereich in der City, der nicht davon profitiert, wenn viele Studierende die Innenstadt als anziehend wahrnehmen. Dafür tun wir in Dortmund schon eine Menge, aber es ist noch Luft nach oben.“