Umbaumaßnahmen an mehreren Schlüsselimmobilien der City haben private Investoren zuletzt angekündigt. Ihre Pläne setzen auf Handel, aber auch auf Wohnen, Büros und Gastronomie. Sie zeigen: Viele glauben an die Dortmunder City als lohnenden Standort.
Private Investitionen bringen neuen Nutzungsmix und verändern das Gesicht der Innenstadt
Früher erklang häufig Musik, wenn man das Gebäude am Friedhof 6-8 passierte. Jahrzehntelang war dort der Sitz von Musik Jellinghaus. Doch 2020 wurde es still – das Fachgeschäft schloss seine Pforten und steht seitdem leer. Nun soll neues Leben in das ganze Haus gegenüber der Reinoldikirche einkehren. Geplant sind eine Topadresse für Gastronomie im Erd- und ersten Obergeschoss sowie ein Boardinghouse in den anderen Etagen. Als Wahl-Dortmunder und Familienunternehmer möchten Christian und Stefan Zurbrüggen, Geschäftsführer der IDO Immobilien GmbH, den Platz rund um den Pylon stärken: „Als Eigentümer eines der markantesten Geschäftshäuser ist es uns eine Herzensangelegenheit, aktiv etwas für die Steigerung der Attraktivität dieses Teils des Boulevards Kampstraße zu tun“, erklären sie. Zunächst wird das Gebäude aus dem Jahr 1967 kernsaniert und umgebaut. Für den Entwurf gab es bereits grünes Licht im Gestaltungsbeirat.
Komplett verändern wird sich auch das Gebäude der früheren Conrad-Electronic-Filiale. Nachdem Anfang April die Deilmann Planungsgesellschaft neue Besitzerin wurde, ist möglichst bald der Bauantrag geplant. Vorgesehen sind Gastronomie entlang der Kampstraße und am Weddepoth sowie Handel im Erdgeschoss am Westenhellweg, zudem 135 möblierte Apartments und Büros in den oberen Etagen. Bis zum Umbau nutzt DORTMUND KREATIV das Gebäude für das Projekt SPITZENLAGE, das Schaufenster und Fassaden zu temporären Ausstellungsorten macht. Eine solche Aktion gibt es bereits in dem Komplex, in dem zuletzt Esprit und die Mayersche Buchhandlung residierten.
In eben diesem Haus starten noch im April die Vorbereitungen für einen Umbau. Die Eigentümerin R+V Versicherung etabliert hier ein Ärztezentrum. Ins Erdgeschoss zieht wieder Handel ein. Das Modehaus Zara bleibt dabei an bekannter Stelle erhalten. Der achtgeschossige Büroturm soll durch Kernsanierung und ein neues Treppenhaus mit repräsentativem Haupteingang an der Kampstraße wiederbelebt werden. Mit dem Entwurf des Dortmunder Büros Lindner Lohse Architekten BDA soll das seit 1959 immer wieder erweiterte Gebäude seine architektonische Strahlkraft zurückerhalten.